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ToggleChange Management und die Facebook Hacking Culture
Wie gelingt aktive Veränderung? Lassen Sie uns dazu eine Reise in die Vergangenheit unternehmen. Wissen Sie noch, was Sie am 4. Februar 2004 gemacht haben? Wenn es Ihnen wie mir geht, dann können Sie sich wahrscheinlich nicht mehr daran erinnern. Dies ist erstaunlich, denn an diesem Mittwoch vor fünfzehn Jahren wurde Weltgeschichte geschrieben.
Nur wusste dies damals niemand. Schon gar nicht ein gewisser Mark Zuckerberg, der gemeinsam mit zwei Freunden die kleine Webseite facebook.com ins Internet stellte. Alles begann mit einer Idee. Und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Heute ist Facebook mit über einer Milliarde Nutzern das weltweit größte soziale Netzwerk und in Deutschland hinter Google die Webseite, die täglich am häufigsten angeklickt wird. Vor allem aber ist Facebook aus dem Leben der meisten Menschen nicht mehr wegzudenken und hat einen festen Platz im Tagesablauf eingenommen.
Und Hand auf´s Herz, lieber Leser, wie häufig öffnen Sie am Tag Ihren Facebook Account und schauen nach, was sich in Ihrem Netzwerk von Freunden, Bekannten und Kollegen so tut?
Aktive Veränderung: Alte Zöpfe abschneiden und neue Besen schwingen
Wie aber kam es dazu, dass aus der simplen Idee, die gedruckten Jahrbücher der amerikanischen Universitäten in digitaler Form nachzubilden, nur wenige Jahre später ein milliardenschwerer und an der Börse notierter Global Player werden konnte? Zum einen war es natürlich die Fähigkeit von Mark Zuckerberg, bereits im Jahr 2004 zu antizipieren, welche wichtige Rolle das Internet im Leben der Menschen einmal spielen würde.
Vor allem aber erkannte er die menschliche Sehnsucht nach sozialer Vernetzung und bot dafür eine passende Lösung an. Natürlich, auch andere hatten eine ähnliche Idee. Aber während Plattformen wie MySpace, StudiVZ oder Yahoo auf dem heutigen Markt keine oder nur noch eine minimale Rolle spielen, ist aus dem Facebook Projekt ein weltweites Imperium geworden (Das mittlerweile andere Größen wie Instagram oder WhatsApp aufgekauft hat).
Und dies hängt hauptsächlich damit zusammen, dass Mark Zuckerberg verstanden hatte, dass Veränderung Einstellungssache, ein bestimmtes Mindset und eine besondere innere Haltung ist, und aus jenem Grund seine gesamte Firmenphilosophie auf diesem Fundament aufbaute. Denn wie bei allen anderen wichtigen Entscheidungen auch überließ der unkonventionelle Unternehmer auch das Thema Change Management nicht dem Zufall. Von Anfang an implementierte er im Unternehmen Facebook eine so genannte „Hacking Culture“.
Dabei bezieht sich das Wort „Hack“ vor allem auf ein paar ganz spezielle Grundwerte, nämlich einfache, schnelle und effiziente Lösungen für aktuelle und potenzielle Probleme zu finden. Besonderen Wert legte der Facebook-Boss seit jeher darauf, unkonventionelle Wege zu suchen und sämtliche Möglichkeiten auszuloten, um die gesetzten Ziele zu erreichen.
Facebook Hacking Culture: Die 3 Wahlsprüche des Mr.Zuckerberg
Sein großes Geheimnis bei der Umsetzung dieser Philosophie waren drei Wahlsprüche. Und auch hier ging Zuckerberg neue Wege. Während die große Masse der Unternehmen Weltmeister darin ist, viel Geld für hippe Werbeagenturen auszugeben, die dann wohlklingende Leitsätze entwickeln, die zwar auf dem Papier schön aussehen, aber selten Akzeptanz bei den Kunden und Mitarbeitern finden, lebte der Facebook-Gründer seine drei Wahlsprüche jeden Tag aufs Neue selber vor. Und die Ideen verbreiteten sich wie ein Virus. Sie beeinflussten die Kultur eines ganzen Unternehmens, und mit der Zeit auch immer mehr die einer ganzen Generation. Wie diese drei Wahlsprüche lauten? Hier sind sie:
Aktive Veränderung #1: What would you do, if you weren´t afraid?
Was würden Sie tun, wenn Sie keine Angst hätten? Diese Frage beschreibt wunderbar, welche Kräfte es freisetzen kann, wenn man nicht in Problemen, sondern ausschließlich in Möglichkeiten denkt. Mark Zuckerberg motivierte seine Mitarbeiter von Anfang an, mutig zu sein und groß zu denken. Auf diese Weise trauten sich die Leute, Fehler zu machen und konnten aus diesen lernen und somit langfristig wachsen. Sie richteten ihren Fokus aus und stellten das Glas ab.
Aktive Veränderung #2: Done is better than perfect
Etwas umzusetzen ist immer besser, als auf ein perfektes Ergebnis zu warten. Zuckerberg war schon immer ein Macher. Und er schaffte es, diese Mentalität auch in seinem Unternehmen zu implementieren. Natürlich, wer handelt, der macht Fehler. Aber gerade aus diesen Fehlern sind bei Facebook oft die besten Ideen entstanden. Das Erfolgsrezept ist einfach: Lieber unperfekt anfangen und auf dem Weg Erfahrungen sammeln, als die Zeit mit Planungen zu verschwenden, die im Endeffekt nichts bringen, nur bremsen und viel Geld kosten.
Aktive Veränderung #3: Move fast and break things
Beweg Dich schnell und mach Dinge kaputt. Dieser Satz fasst den gesamten Erfolg von Facebook in fünf einfachen Wörtern zusammen. Die Philosophie dahinter ist eindeutig: Wenn man gewinnen will, muss man schneller sein, als die große Masse. Vor allem aber muss man sich trauen, den Status Quo permanent zu hinterfragen und in neuen Wegen zu denken. Es darf keine heiligen Kühe geben, nur weil man etwas „schon immer so gemacht“ hat. Ganz im Gegenteil, man muss sich auch trauen, Dinge kaputt zu machen, an traditionellen Denkweisen zu rütteln und so manches Porzellan zu zerbrechen.
Wie gehen Sie mit Veränderung um?
Und nun Butter bei die Fische, wie man in in meiner Heimat Norddeutschland zu sagen pflegt: Wie gefallen Ihnen diese drei Wahlsprüche der „Facebook Hacking Philosophie“ um aktive Veränderung voranzutreiben? Können Sie sich damit identifizieren oder ist Ihnen doch ein wenig mulmig zumute, weil Ihnen die Ansätze so radikal und neu erscheinen?
Aber genau das ist das Wesen der Veränderung. Alles, was neu ist, fühlt sich anfänglich etwas ungewohnt an, eben weil man bisher immer in den gewohnten Bahnen und Verhaltensweisen unterwegs war. Aber die Herausforderungen der nächsten Jahre werden mit den Mitteln, Ideen und Konzepten der Vergangenheit nicht zu lösen sein. Ein fröhliches „weiter so“ und das Vertrauen, dass bisher schließlich noch immer alles gut gegangen sei, wird nicht genügen.
Das Aussitzen von Problemen mag bei Altkanzler Helmut Kohl noch funktioniert haben. Sie sollten sich bei der Wahl Ihrer Veränderungsstrategie aber lieber nicht darauf verlassen. Es bedarf einer gehörigen Portion Mut, die liebgewonnenen alten Zöpfe abzuschneiden und stattdessen neue Besen zu schwingen. Aber wenn die Regeln sich ändern, sollten Sie sich so schnell wie möglich auf diese einstellen.
Vor welchen Herausforderungen Sie auch immer stehen, fragen Sie sich regelmäßig: „What would Zuckerberg do?“ Und dann beherzigen Sie die drei Wahlsprüche und umarmen die anstehenden Veränderungen. Was würden Sie tun, wenn Sie keine Angst hätten? Fangen Sie an und kommen Sie ins Handeln. Lernen Sie, während Sie auf dem Weg sind und trauen Sie sich, Fehler zu machen. Und dann bewegen Sie sich schnell und haben den Mut, Dinge kaputt zu machen.
Schreiben Sie mir gerne ins Kommentarfeld, wie Sie das aktive Veränderung vorantreiben, und welche Erfahrungen Sie mit dem Thema Veränderung gemacht haben. Ich freue mich auf eine spannende Diskussion.
Herzlichst, Ihr Ilja Grzeskowitz