Wenn Sie nachhaltige
Veränderung meistern wollen, dann müssen Sie in der Lage sein, sich permanent in zwei widersprüchlichen Zuständen zu befinden. Auf der einen Seite ist es von essenzieller Bedeutung, dass Sie sich niemals mit dem Erreichten zufriedengeben, sondern sich den Hunger auf bessere Ergebnisse, auf persönliches Wachstum und auf eine kontinuierliche Entwicklung des
UnChange Mindsets bewahren. Und gleichzeitig ist es genauso wichtig, zufrieden zu sein. Mit den kleinen und großen Erfolgserlebnissen des Alltags. Mit den persönlichen Errungenschaften. Und natürlich mit all dem, was Sie in Ihrem Leben bereits erreicht haben.
Zufrieden und gleichzeitig unzufrieden?
Klingt paradox? Stimmt, und das ist auch ziemlich gut so. Denn wie hat es der Psychiater C.G. Jung so schön formuliert: „Die Paradoxie gehört sonderbarerweise zum höchsten geistigen Gut; […], denn nur das Paradoxe vermag die Fülle des Lebens annähernd zu fassen.“ Fällt Ihnen die Parallele zum UnChange Mindset auf?
Das Leben mit all seinen Facetten, Unabwägbarkeiten und Überraschungen ist einfach viel zu komplex, um es mit reinem Schwarz-Weiß-Denken bewältigen zu können. Vielmehr kommt es darauf an, die Klaviatur der unterschiedlichsten Grautöne virtuos zu beherrschen, die unterschiedlichsten Herausforderungen differenziert zu analysieren und Situationen immer individuell zu betrachten.
Das gilt ganz besonders beim Thema Zufriedenheit, wo die richtige Balance von entscheidender Bedeutung ist. Je zufriedener Sie nämlich sind, je mehr Sie in sich ruhen und je mehr Sie dankbar für all Ihr kleinen und großen Erfolge sind, desto mehr wird Ihr gesamtes Leben von Sinn, Bedeutung und Erfüllung geprägt sein.
Erfolgsfaktor Bewusstheit
Nehmen Sie sich also regelmäßig Zeit, einen Schritt zur Seite zu treten, um ganz bewusst aus der Vogelperspektive auf Ihre
Erfolge zu blicken und voller Stolz wahrzunehmen, was Sie alles erreicht, geschafft und umgesetzt haben. Wie so oft gilt auch hier: Wenn Sie diese Momente dem Zufall überlassen, dann ist das Vorhaben von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wenn Sie hingegen den Erfolgsfaktor Bewusstheit ganz gezielt einsetzen, dann kann die Zufriedenheit zu einem starken Motivator für Sie werden. Und damit die generelle
Positivität noch einmal verstärken.
Dabei bin ich mir übrigens sehr bewusst, dass all dies in der Theorie sehr einfach klingt, während die tatsächliche Umsetzung im Alltag ziemlich herausfordernd sein kann. Lassen Sie mich Ihnen erklären, was ich damit meine. Ich würde mich als extrem positiven Menschen bezeichnen. Und doch gab es eine Phase in meinem Leben, wo mein Fokus sich temporär verschoben hatte. Ohne, dass ich es bewusst mitbekam, triggerten mich immer mehr externe Ereignisse und ließen mich schrittweise zu einem dieser Nörgler werden, die sich ständig über irgendetwas empören.
Loslassen, was man nicht kontrollieren kann
Ob es die grandiose Ungerechtigkeit auf der Welt, die unseriösen Machenschaften in meiner Branche, die Unehrlichkeit von Menschen, die Doppelmoral in der Politik oder die zunehmende Gleichgültigkeit in der Gesellschaft war, all diese Dinge lösten in mir eine Kombination aus Wut, Betroffenheit und Ärger aus. Und diese Emotionen kanalisierten sich dann in den unterschiedlichsten Versuchen, diese Zustände nicht länger hinzunehmen und auf irgendeine Art und Weise wieder in die aus meiner Sicht richtigen Bahnen zu lenken.
Eine Tatsache übersah ich dabei allerdings. All die Dinge, über die ich mich so sehr aufregte, lagen durch die Bank weg außerhalb meines Einflussbereichs. Und da Sie weder andere Menschen noch die äußeren Umstände verändern können, blieb eben auch alles beim Alten. Na ja, nicht ganz. Denn während sich das Universum einen feuchten Kehricht für meine dauerhafte Entrüstung interessierte, schlitterte ich immer mehr in Richtung Desillusionierung, Negativität und Unzufriedenheit.
Und all das, obwohl ich grundsätzlich einen positiven Unterschied für die Welt bewirken wollte. Doch wir alle haben unsere blinden Flecken und sehen oftmals das Brett nicht, das sich direkt vor unserem Kopf befindet. Zum Glück hatte ich Menschen in meinem Umfeld, die mich darauf aufmerksam machten, dass ich zu einem dieser negativen Profi-Empörer wurde, vor denen ich sie jahrelang immer gewarnt hatten.
4 Schritte, um nachhaltige Veränderung meistern zu können
Die Erkenntnis war anfangs ziemlich hart, aber die radikale Ehrlichkeit mir selbst gegenüber half mir, schnell den Schalter umzulegen. Allerdings war dies gar nicht so einfach, denn auf der einen Seite wollte ich mich zu hundert Prozent auf ein positives
Mindset konzentrieren, andererseits war ich aber auch nicht bereit, die vielen Probleme und Ungerechtigkeiten auf dieser Welt einfach so hinzunehmen. Folgende Erkenntnisse halfen mir schlussendlich beim nachhaltigen Turnaround:
Nachhaltige Veränderung meistern – Schritt 1: Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass Sie andere Menschen und die äußeren Umstände niemals ändern können. So frustrierend dies manchmal auch sein mag, ohne diese Akzeptanz geht es einfach nicht.
Nachhaltige Veränderung meistern – Schritt 2: Nutzen Sie die Technik des
Fünf Minuten Jammern sind okay, und dann fokussieren Sie sich ausschließlich auf positive und konstruktive Lösungen
Nachhaltige Veränderung meistern – Schritt 3: Lassen Sie los, was Sie nicht kontrollieren können und widerstehen Sie der Versuchung, die Welt verändern zu müssen.
Nachhaltige Veränderung meistern – Schritt 4: Verändern Sie stattdessen sich selber, und stecken Sie die Menschen in Ihrem Umfeld mit Ihrer Positivität an.
Was Veränderung mit Dominos zu tun hat
Und wer weiß, je mehr Sie die Dinge im Kleinen positiv beeinflussen, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sich daraus irgendwann eine Dominorallye entwickeln kann, die das Potenzial besitzt, auch die ganz großen Probleme und Ungerechtigkeiten zu lösen. „Okay Ilja, das klingt ja sehr schön, aber was kann ein einzelner Mensch denn schon bewirken?“ Mehr als sie denken. Viel mehr sogar. Am letztmalig stattfindenden Dominoday im Jahr 2009 führte das Anstoßen eines einzelnen Steins dazu, dass insgesamt 4.491.863 weitere Steine umfielen. Ein bis heute bestehender Weltrekord.
Würden Sie diese Kette hypothetisch weiterführen, dann hätte der 18. Stein bereits die Höhe des Schiefen Turms von Pisa, der 31. wäre höher als der Mount Everest und der 57. würde die Entfernung zwischen der Erde und dem Mond überbrücken. Faszinierend, oder?
Nachhaltige Veränderung meistern: Mach es einfach!
Glauben Sie jetzt, dass ein einzelner Mensch einen riesigen Unterschied machen kann? Eine einzige
mutige Entscheidung, eine verrückte Idee oder eine positive Perspektive auf eine scheinbar hoffnungslose Situation kann eine ungeahnte Kettenreaktion auslösen. Je mehr persönliche Dominos Sie also in Ihrem Alltag anstoßen, desto größer wird auch die Wahrscheinlichkeit, dass Sie irgendwann Ihren ganz persönlichen Dominoday erleben werden.
Auch in diesem Fall hilft es, sich weniger auf ein eventuelles Ergebnis, sondern vor allem auf den Prozess zu konzentrieren. Die Welt lechzt einfach nach
Changemakern, die mit Ihrer Positivität als Vorbild vorangehen, den Blick voller Optimismus auf mögliche Chancen richten und auch bei den kniffligsten Problemen stets in Lösungen denken. Ich habe für mich beschlossen, dass ich genau so eine Person sein möchte.
Wie sieht es bei Ihnen aus? Wenn Sie es nicht sowieso schon getan haben, dann wäre doch genau jetzt eine perfekte Gelegenheit, eine ausgeprägte Positivität zu einer absoluten Priorität in Ihrem Leben zu definieren, nicht wahr? Mir hilft dabei seit vielen Jahren ein Leitspruch, den ich gerne mit Ihnen teilen möchte.
Seien Sie so positiv, dass es negative Menschen nicht in Ihrer Nähe aushalten.
Klingt Ihnen das zu sehr nach Ausgrenzung? Ist es aber überhaupt nicht. Natürlich, einige Menschen haben sich an die eigene negative Attitüde so sehr gewöhnt, dass diese zu einem zentralen Lebensinhalt geworden ist. So traurig es auch ist, in diesen Fällen ist bereits Hopfen und Malz verloren. Viel wahrscheinlicher ist es aber, dass Sie die Nörgler, Miesepeter und Grantler in Ihrem Umfeld mit Ihrem positiven Mindset so sehr inspirieren, dass es bei ihnen zu einem Umdenken kommt.