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“Wie wird man Motivationstrainer?” Diese Frage bekomme ich nach meinen Keynote Speeches und Impulsvorträgen auf Tagungen, Kongressen und Firmenveranstaltungen ziemlich häufig gestellt. Und wenn die Antwort auch für Sie interessant ist, dann möchte ich in diesem Artikel gerne die verschiedenen Aspekte besprechen, was ein Motivationstrainer (in meinem Fall wohl eher Motivationsredner) überhaupt ist, und wie man dazu wird. Viel Spaß!
Traumberuf Motivationstrainer?
Wenn Sie meine Arbeit schon etwas länger verfolgen oder eines meiner Bücher gelesen haben (übrigens, “Die Mindset Revolution” ist gerade brandneu erschienen), dann ahnen Sie sicher schon, dass meine Antwort auf die Frage “Wie wird man Motivationstrainer” etwas differenzierter ausfällt.
Denn auch wenn viele meiner Zuhörer nach einem meiner Vorträge, Workshops oder Seminare häufig mit einer großen Portion Motivation in ihren Alltag zurückkehren, sehe ich mich selber überhaupt nicht als Motivationsredner. Dies liegt einfach daran, weil meine Arbeit so gar nichts mit den einpeitschenden, Luftballons steigen lassenden, Tschakka Tschakka brüllenden und laute Musik spielenden Gurus zu tun hat, die von einer großen Bühne herab dem hypnotisierten Publikum predigen, dass jeder wirklich alles schaffen könne. Wenn, ja wenn man nur genug daran glauben würde. Und natürlich auch nur, wenn man ein vollkommen überteuertes Seminar des Motivationscoaches bucht.
Ja, in der öffentlichen Wahrnehmung hat der Beruf Motivationstrainer nicht den besten Ruf. Kein Wunder, denn wer die Dokumentation des NDR namens “Der Motivationstrainer” gesehen hat, der weiß, dass in der Branche viel mit unseriösen Mitteln und teilweise extrem dubiosen Methoden gearbeitet wird.
Was ist ein Motivationstrainer?
Heißt das nun, dass jeder Motivationsredner automatisch in die unseriöse Schmuddelecke gehört? Selbstverständlich nicht. Es gibt unzählige Beispiele von richtig erfolgreichen Motivationstrainern, deren Fokus eben nicht ausschließlich auf dem Wachstum des eigenen Portemonnaies liegt, sondern stattdessen auf dem ihrer Kunden. Dies liegt vor allem daran, dass diese Experten (m/w/d) einen vollkommen anderen Ansatz in ihrer Arbeit haben. Was meine ich damit?
Gute und professionelle Motivationstrainer arbeiten mit Einzelpersonen oder Teams daran, Ihre individuellen und / oder gemeinsamen Ziele besser, schneller oder effizienter zu erreichen. Es geht dabei um die Entwicklung von Strategien und Umsetzungsplänen, die Entwicklung des Mindsets und natürlich um die richtige Motivation bei der Umsetzung. Und genau an diesem Punkt trennt sich die Spreu vom Weizen.
Was gute Motivationstrainer von Gurus und Scharlatanen unterscheidet
Die Tschakka Gurus versuchen nämlich, ihrem Publikum die Motivation von Außen überzustülpen. Dies geschieht durch laute Musik, eine emotional aufgeheizte Stimmung im Saal, einfach Suggestionen und dem Pushen des Selbstwertgefühls. Und natürlich bleiben solche Methoden nicht ohne Wirkung, und die Motivation steigt oft innerhalb weniger Stunden in nie gekannte Höhen. Allerdings hat diese Motivations-Holzhammermethode die gleichen Auswirkungen, die auch Drogensüchtige kennen.
Nach einem intensiven und schnellen High folgt schon bald das entsprechende Low. Oder im Kontext der Motivation: Die Luft aus dem prall gefüllten Ballon entweicht genauso schnell, wie sie hineingekommen ist. Das Ergebnis: Entzugserscheinungen nach dem eben noch so präsenten Gefühl der Motivation. Und diese werden leider häufig dadurch gelindert, dass ein noch fortgeschritteneres Seminar, ein noch teureres Coaching und eine noch exklusives Beratung beim Motivationstrainer gebucht werden.
Nachhaltige Motivation als Schlüssel
Und nur, damit wir uns richtig verstehen, daran ist auch überhaupt nichts auszusetzen, denn die Investition in die eigene Persönlichkeit und die eigene Weiterentwicklung bringt mit Sicherheit bessere Zinsen als alle DAX-Aktien zusammen. Aber wenn die emotionalen Bedürfnisse von Menschen dazu benutzt werden, die eigenen Dienstleistungen zu verkaufen, dann ist das zumindest in meiner Welt moralisch und ethisch mehr als fragwürdig.
Die guten (und seriösen) Motivationstrainer setzen sich dadurch ab, dass sie verstanden haben, wie nachhaltige Motivation wirklich entsteht, und dass sie immer von Innen nach Außen wirkt. Es bedarf eines starken intrinsischen Antriebs, der immer auf den eigenen Werten, Bedürfnissen, Wünschen, Zielen und Träumen basiert. Und mit der richtigen Kommunikation, kongruenter Leidenschaft für das eigene Thema und jeder Menge Empathie gelingt es einem guten Motivationstrainer, diese intrinsische Motivation sichtbar zu machen, damit sie an der Oberfläche in entsprechende Taten umgesetzt werden kann.
Wie wird man Motivationstrainer – Ein Fazit
Es sollte mittlerweile deutlich geworden sein, dass Motivationstrainer kein Beruf ist, denn man in der Schule oder an der Universität lernen kann. Auch reicht es keinesfalls aus, nur über Motivation zu sprechen, dabei laute Musik zu spielen und selber wie ein Duracell-Hase aufgedreht hin und her zu rennen. Denn nachhaltige Motivation funktioniert einfach anders.
Gute Motivationstrainer entstehen in der Regel eher zufällig. Einfach, weil sie in der Lage sind, andere Menschen dabei zu unterstützen, die intrinsische Motivation zu wecken. Sie sind i.d.R. Experten auf ihrem jeweiligen Gebiet und schaffen es, über diese Thema leidenschaftlich, emotional und mitreißend zu sprechen. Dabei kommt es irgendwann zum Moment, an dem der Funke überspringt, und die Zuhörer motiviert werden.
Allerdings handelt es sich in diesen Fällen nicht um einen kurzfristigen Motivationsschub (der kurz darauf wieder abklingt), sondern um eine nachhaltige Motivation, die auch noch wirkt, nachdem der Vortrag, das Seminar oder das Coaching längst vorbei sind. Und genau geht es doch, nicht wahr?
Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Thema “Motivationstrainer” gemacht? Ich freue mich auf Ihren Kommentar.