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ToggleDer Generationwandel als größte Veränderung der Zukunft
Generation XYZ. Die Babyboomer. Millennials. All dies sind Begriffe, die eine der größten Veränderungen unserer Zeit beschreiben: Den Generationenwandel. Und damit seine Auswirkungen auf die Zukunft. Damit meine ich die extreme demografische Transformation, welche die Menschen weltweit zu weiterem Umdenken zwingen wird. Während die Bevölkerung in den Schwellenländern, vor allem in Indien und China, von Jahr zu Jahr explosionsartig anwächst, wird für Europa ein düsteres Szenario heraufbeschworen. Die Experten prognostizieren eine zunehmende Vergreisung der Gesellschaft. Die Auswirkungen auf die weltweiten Märkte, das Rentensystem, die notwendigen Serviceleistungen im Gesundheitssystem sind heute noch nicht mal an Ansatz absehbar. Trotzdem arbeiten Unternehmen mit Weitblick längst an passenden Lösungen für die Probleme der Zukunft.
Welche Generationen gibt es?
Doch nicht nur die demografische Verteilung der Bevölkerung wird sich ändern, sondern auch die Grenzen zwischen den einzelnen Generationen werden sich immer mehr verschieben. Marketingabteilungen auf allen Kontinenten entwickeln schon heute passende Produkte und Dienstleistungen für die neuen Zielgruppen von Generation XYZ und Co. Gerade durch den Fortschritt in Medizin und Technik verlieren die klassischen Zielgruppen, die Schüler, die Arbeitnehmer und die Rentner, an Bedeutung. In diesem Bereich kommt es zu massiven Veränderungen. Früher war die Unterscheidung einfach. Da gab es die Alten und die Jungen. Das war’s. Die einen haben Kuckucksuhren gekauft und die anderen Plattenspieler. Und heute?
Best Ager: Die goldene Generation
Da sind zum einen die Best Ager, die auch als die »goldene Generation« bezeichnet werden. Diese Menschen sind über sechzig Jahre alt und haben nach dem Zweiten Weltkrieg entscheidend dafür gesorgt, dass wir in Deutschland heute voller Ehrfurcht auf die Zeit des Wirtschaftswunders zurückblicken. Die Best Ager haben einen gewissen Wohlstand aufgebaut, den sie heute als Rentner und Pensionäre genießen wollen. Sie erwarten eine optimale medizinische Versorgung, wollen die Früchte ihrer Arbeit genießen und geben sich nur mit dem Besten zufrieden. Was glauben Sie, welche Auswirkungen hat das auf die zukünftigen Produkte und Dienstleistungen?
Generation Baby Boomer
In die Altersspanne von Mitte vierzig bis Ende sechzig fallen die sogenannten Zoomer oder Babyboomer. Diese Generation lehnt es vehement ab, älter zu werden. Sie sind körperlich und gesundheitlich fit, wirtschaftlich gut situiert und denken nicht dran, zum alten Eisen zu gehören. Warum auch? Schließlich sang schon Udo Jürgens darüber, dass das Leben erst mit sechsundsechzig Jahren so richtig anfängt. Und während in der öffentlichen Diskussion noch darüber gestritten wird, ob die Rente nun mit fünfundsechzig oder siebenundsechzig in Kraft treten soll, sehen viele Zoomer überhaupt nicht ein, warum sie nicht auch noch mit siebzig ihrer Arbeit nachgehen sollten. Was glauben Sie, welche Auswirkungen hat das auf den Arbeitsmarkt?
Generation X: Zwischen den Welten
Die Generation X umfasst Menschen im Alter von Mitte zwanzig bis Ende vierzig, die in den 70er- und 80er-Jahren aufgewachsen sind. Sie sind als Kinder auf Bonanzarädern gefahren, mit der Schwarzwaldklinik und Colt Seavers aufgewachsen, ihr erstes Auto war ein Golf und sie wissen noch, dass Macarena ein Tanz ist und kein Cocktail. Sie haben die Einführung des Internets erlebt und waren die ersten Besitzer eines iPhones. Die Mitglieder der Generation X leben daher ein wenig zwischen den Welten. Auf der einen Seite sind sie analog aufgewachsen, waren aber auch die ersten, die Internet, Smartphone und Co. benutzt haben. Aus diesem Grund sind sie zukünftigen Entwicklungen gegenüber sehr aufgeschlossen, legen aber gleichzeitig einen hohen Wert auf Traditionen
Generation Y: Die Millennials
Die Generation Y besteht zum Großteil aus Twens, die nach der deutschen Einheit geboren wurden. In den 90er-Jahren aufgewachsen, verbinden Sie ihre Jugend mit Soap-Operas und Arabella Kiesbauer auf Pro7, haben Michael Jackson noch live gesehen, kümmerten sich liebevoll um ihre Tamagotchis und sind gerade dabei, ihren Platz in der Gesellschaft und im Berufsleben zu finden.
Die jungen Menschen unter zwanzig werden als Millennials bezeichnet. Sie sind kurz vor oder nach der Jahrtausendwende geboren und hatten alle mit spätestens acht Jahren ihr eigenes Handy und ihre Playstation. Sie nutzen ganz selbstverständlich die Möglichkeiten, welche die moderne Technik heutzutage bietet. Diese Generation entwickelt ihre eigene Sprache, ihre eigenen Vorbilder und wird maßgeblich die Zukunft gestalten. Was glauben Sie, welche Auswirkungen hat das auf die Wertvorstellungen von morgen?
Generation Z: Radikal anders
Die Generation Z kennen Sie als die jungen Leute, die mit Onlineplattformen wie TikTok, Instagram und BeReal groß geworden sind. Sie sind zwischen 1995 und 2010 geboren und für viele Mitglieder dieser Gruppe gehörte das Smartphone von Anfang an zum Leben dazu. Aus diesem Grund findet ein großer Teil des Lebens der Generation Z auch online statt. Man lebt, arbeitet, lernt, studiert, liebt und kauft online.
Man sagt ihr nach, dass die Mitglieder maximal unverbindlich wären, 24/7 online sind, Schwierigkeiten mit dem Treffen von Entscheidungen haben, wenig Verantwortung übernehmen wollen, einen hohen Gerechtigkeitssinn besitzen und vollkommen andere Bedürfnisse bezüglich ihres Jobs haben. Und in wenigen Jahren werden diese jungen Menschen Ihre Kunden, Ihre Mitarbeitenden, Ihre Kollegen und möglicherweise sogar Ihre Chefin sein. Sind Sie auf diese Entwicklung vorbereitet?
Generation Wohlfahrtsstaat
Und eine wichtige Gruppierung fehlt noch. Sie kommt in den wenigsten Berichten und Prognosen vor. Und doch wird sie zu einer der größten Herausforderungen der Zukunft werden. Ich spreche von der »Generation Wohlfahrtsstaat«. Hierzu gehören Menschen aller Altersgruppen und sozialer Schichten. Es sind diejenigen, die niemals gelernt haben, produktiv zu arbeiten, und überhaupt nicht den Willen haben, mit ihrem Können eigenes Geld zu verdienen. Stattdessen haben sie sich komplett der Opfer- und Anspruchsmentalität hingegeben und vertrauen darauf, in der Hängematte sozialer Transferzahlungen ein gemütliches Plätzchen zu finden.
Und nur damit wir uns richtig verstehen, ich spreche hier nicht von den Menschen, die ihren Arbeitsplatz verlieren und für eine gewisse Zeit auf die Unterstützung der Gemeinschaft angewiesen sind. Nein, ich spreche von der Art Mensch, die Sie ganz genau kennen. Denjenigen, die überhaupt keine Lust haben, zu arbeiten oder Verantwortung zu übernehmen. Die lieber den ganzen Tag Big Brother im Fernsehen schauen, statt sich ein eigenes Leben zuzulegen. Diese Bevölkerungsschicht wächst von Jahr zu Jahr.
Manche finden das gut. Andere finden es schlecht. Und vielen ist es egal. Aber wie auch immer Ihre persönliche Bewertung aussieht, was glauben Sie, welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf die zukünftige Qualität von Wissen, Fähigkeiten und Problemlösungskompetenz? Und möglicherweise liegt ja auch in diesem Problem wieder eine riesige Chance. Ich bin gespannt, wer Sie erkennen und nutzen wird.
Generation XYZ: Die Chancen der Zukunft
Zurück zu den Generationen XYZ. Haben Sie sich selbst in einer der Beschreibungen wiedergefunden? Haben Sie sich die Zeit genommen, über die einzelnen Fragen ein wenig nachzudenken? Nur wenn Sie in der Lage sind, die zukünftigen Entwicklungen zu antizipieren, werden Sie in der Lage sein, die notwendigen Lösungen anzubieten und die anstehenden Veränderungen zu meistern. All diese individuellen Generationen werden sehr unterschiedlich mit den anstehenden Herausforderungen umgehen.
Doch in welchem Alter Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sich auch befinden, am Ende macht die innere Haltung den Unterschied, und Ihre Einstellung wird der entscheidende Faktor sein, wie Ihre ganz persönliche Zukunft aussieht. Vielleicht kommt ja alles auch ganz anders? Denn sämtliche Voraussagen basieren natürlich immer auf der Annahme, dass alles genau so weiterläuft, wie es das bisher getan hat. Und da bin ich mir nun wieder ziemlich sicher: Nichts wird so bleiben, wie es ist. Das Einzige, was sich niemals verändert, ist, dass sich alles verändert.